Orofaziale Regulationstherapie (ORT) und

Neuromotorische Entwicklungstherapie (NET)

nach Rudolfo Castillo Morales

 

KOMMUNIKATION – lo primero del primero

 

 

Die Philosophie und Anthropologie der latainamerikanischen Ureinwohner beeinflusste wesentlich das Konzept von R. Castillo Morales.

Die Eingeborenen Argentiniens, unter deren Obhut Rodolfo Castillo Morales aufwuchs, vermittelten ihm ihr alt überliefertes, naturheilkundliches Wissen, ihre Lebensweise und die Achtung vor dem Leben. Er lernte von ihnen früh, seine Beobachtungen im Tier- und Pflanzenreich zu schulen.

1968 beendete er die Ausbildung zum Rehabilitationsarzt in Madrid/Spanien.

Er gründete in Cordoba/Argentinien ein Rehabilitationszentrum für Kinder und Erwachsene, dessen Leiter er ist. Hier entwickelte er die „Orofaziale Regulationstherapie“ (ORT) und „Neuromotorische Entwicklungstherapie“ (NET).

 

Therapiebasis ist der Aufbau einer tragfähigen und achtsamen Kommunikation (lo primero del primero). Im vertrauensvollen Dialog wird abgewartet, die „Eigenzeit“ des kleinen oder großen Menschen respektiert und gemeinsam Schritt aufgenommen. 

Die Übungen nach dem „Castillo Morales Konzept“ beeinflussen und beachten die Wechselwirkungen zwischen neuromotorischer Entwicklung (Vertikalisierung) und orofazialer (Atmen, Saugen, Kauen, Trinken, Schlucken, Sprechen, Stimme) Regulation. Die Orientierung erfolgt dabei an der normalen sensomotorischen Entwicklung des Kindes.

 

Die Therapie nach dem „Castillo Morales Konzept“ ist eine sehr körpernahe Behandlung. Motorisches Lernen erfolgt im bewussten Spüren des eigenen Körpers und im Kontakt des Körpers mit der Umgebung. Die Angehörigen sind meistens anwesend und werden aktiv in das Handlungsgeschehen eingebunden.

 

Indikationen für das Castillo Morales Konzept

 

Für Menschen mit versch. Hypotoniesyndromen (z.B. Trisomie 21, Prader Willi-Syndrom etc.)
Frühgeborene
Kinder mit verlangsamter sensomotorischer Entwicklung
Kinder und Erwachsene mit zentralmotorischen Störungen und/oder Mehrfachbehinderungen
Patienten mit peripheren Paresen
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen
Patienten mit Schädel-Hirntraumen
Orofaziale Störungen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Fazialisparese, neurologische Erkrankungen etc.)

 

Ziele der Behandlung

 

Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
     Wahrnehmungsentwicklung (z.B. Spüren, Sehen, Hören)
  Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
   Aktivierung und Regulierung der orofazialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit z.B. Kommunikation, Essen, Trinken, Fortbewegung
Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
Vermeidung von sekundärer Pathologie

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